Durch einen verdienten 4:2-Sieg im Nachholspiel beim SV Ulm hat der SV Oberwolfach am Mittwochabend den zweiten Tabellenplatz in der Landesliga zurückerobert. Am Sonntag muss die Elf von Trainer Jogi Kehl in Seelbach ran. Spielbeginn ist um 16.00 Uhr.

In einer unterhaltsamen Partie im Lichtenauer Stadtteil Ulm hatten die abstiegsbedrohten Gastgeber die erste gute Offensivszene, als Torjäger Steven Müller in der 7. Minute mit seinem 25-Meter-Kracher an der Latte scheiterte. Ansonsten spielte Ulm eher abwartend, lauerte auf Fehler der Gäste und schnelle Konter. Doch die Oberwolfacher tappten selten in diese Falle. Sie agierten sicher im Aufbau, verfügten über die bessere Spielanlage und gingen nach zwölf Minuten in Front. Eine Eckball-Rakete von Roman Boser köpfte Philipp Schnurr zum 0:1 ins eigene Tor. Wenig später beinahe das zweite Eigentor nach einer flachen Hereingabe vom starken Roman Boser. Nach unabsichtlicher „Billard-Kombination“ zwischen Verteidiger und Keeper ging das Leder um Haaresbreite am linken Pfosten durch. Dann hatte der SVO eine dicke Kopfballchance durch Marc Heizmann (27.) nach Flanke von Primin Bonath, doch Ulms Schlussmann Fabian Wann parierte gekonnt. Auf der Gegenseite senkte sich eine Flanke von Michael Leppert gefährlich hinter Gästekeeper Tobias Armbruster, landete aber letztlich knapp über dem Gehäuse. Einen tollen Oberwolfacher Spielzug über Stefan Hacker und Philipp Heitzmann veredelte Pirmin Bonath in der 38. Minute mit dem 0:2. Und nur eine Minute später baute Marc Heizmann die Führung aus. Nach Kopfballvorlage von Pirmin Bonath war der SVO-Torjäger auf und davon und traf zum 0:3. Doch kurz vor der Pause gelang den Ulmern der Anschlusstreffer. Goalgetter Steven Müller kam nach einer Rechtsflanke und einem Stellungsfehler in der Hintermannschaft der Wolftäler frei an den Ball und versenkte diesen zum 1:3-Pausenstand in den Maschen.
Aus dem zwischenzeitlich klaren Oberwolfacher Vorsprung wurde kurz nach dem Seitenwechsel plötzlich wieder eine enge Kiste. Bei einer Ecke hatte Nils Helmholdt zu viel Platz und köpfte zum 2:3 für den SVU ein. Doch bereits in der 52. Minute umkurvte Jonas Wolf nach einer energischen Einzelleistung der Tormann und schoss zum umjubelten 4:2 für den SVO ein. Dieser Treffer nahm den Hausherren spürbar den Wind aus den Segeln. Zwar zeigten sich beide Teams auch in der Folge einsatzfreudig und kampfstark, Höhepunkte in den Strafräumen waren nun aber eher selten. Der SVO stand überwiegend sicher in der Defensive, bei den Kontern fehlte jedoch meist der letzte Tick an Präzision. Julian Echle hatte nach Flanke von Marco Herrmann (75.) noch eine aussichtsreiche Gelegenheit, schoss aber knapp links vorbei. Da auch den Hausherren nix Zählbares mehr gelang, blieb es beim verdienten 4:2-Erfolg des SV Oberwolfach beim Tabellenletzten SV Ulm.
Coach Jogi Kehl zeigte sich nach dem Spiel absolut zufrieden: „Wir haben eine gute Mentalität an den Tag gelegt. Meine Mannschaft hat den Kampf angenommen, aber das spielerische Element nicht vergessen.“

SV Ulm - SV Oberwolfach 2:4 (1:3)

SV Ulm: Wann - Thaller, Leppert (ab 86. J. Friedmann), O. Ernst, Wisser, F. Ernst (ab 77. M. Friedmann), Schnurr (ab 66. Hoch), Galler (ab 86. Knebel), Tran, Helmholdt, Müller.

SV Oberwolfach: Armbruster - T. Springmann, Echle, P. Heitzmann (ab 46. M. Herrmann), Bonath (ab 46. Rothfuß), Schrempp, M. Heizmann (ab 74. Kraft), Dieterle, J. Wolf, Hacker (ab 83. Wild), Boser.

Schiedsrichter: Arne Schwetlick (Offenburg)
Zuschauer: 150
Tore: 0:1 Schnurr (12. / Eigentor), 0:2 Bonath (38.), 0:3 M. Heizmann (39.), 1:3 Müller (42.), 2:3 Helmholdt (49.), 2:4 J. Wolf (52.)